Ich bin die Einzige der Familie, die keinen Jahrhundertschnupfen und/oder Grippesymptome hat. Die Ruhe der frühen Morgenstunden investiere ich ins Lernen, was beim später zu erwartenden Rambazamba in unserem offenen Haus eher schwierig wird.
Nach dem Frühstück gönne ich mir eine Solotour weit auf den Torne River hinaus. Die Ruhe hier ist magisch.
Der Hecht, der gestern Abend zu gierig nach einem Gummiwurm geschnappt hat, wird heute konsequenterweise von meinen 4 Männern verspeist.
Wer beim Aufräumen der Küche nicht hilft, darf am Abend nicht mit zum Auswärtsessen.... Schneller Abgang der Jungmannschaft: weder aufs Eine noch aufs Andere scheint die U16 Truppe Lust zu haben.
Wie sich das für die langen Tage im hohen Norden so gehört bei uns, gönnen wir uns einen ausgiebigen Mittagsschlaf, bevor Edi und Leo nach allen Regeln der Kunst die Sauna herrichten.
(Zum Glück habe ich das Spiegelbild des kleinen Nackedeis auf dem obigen Bild noch rechtzeitig entdeckt – wer weiss, wie sich so eine schicksalhafte Unaufmerksamkeit meinerseits auf die Karriere des armen Kindes hätte auswirken könnnen. Uiuiui...)Der weisse Schaumstreifen am Ufer im Garten gebietet heute ein paar Restriktionen bei der Anwendung von Pflegeprodukten, das tut der Freude am Schwitzen aber keinen Abbruch. Bei den leicht ambitionierten 80 Grad und mehr ist es allerdings auch gar niemandem mehr nach Einseifen zumute... Der Torne River kühlt herrlich. Etwas Überwindung brauchts aber schon!
Das brühmte Eishotel in Jukkasjärvi steuern Michi und ich nun also alleine an, während sich Max, Leo und Edi mit Ricecrispies und dergleichen zufriedengeben müssen.
Gleich vorneweg: Nicht nur finanziell lohnt sich das Zuhauselassen der Kinder!
Ewig warten wir in der Lounge auf einen Tisch, ohne etwas Trinkbares bestellen zu können. Meine in der Karte als ‚vegan choice of the day’ angepriesene und von der Kellnerin als Thai Wok näher definierte Wahl stellt sich nach einer weiteren langen Wartezeit als veganes Risotto mit vielen Pilzen von wenig anmächeliger Konsistenz heraus. Gruusig. Michis Pommes sind kalt, der Wein knapp trinkbar. Auch gruusig.
Die detaillierte Schilderung der Gründe unserer sichtbaren Unzufriedenheit kann der Kellnerin weder eine Entschuldigung noch – zum Glück – ein Angebot zu kostenlosem Dessert oder Kaffee entlocken. Wir verzichten im Gegenzug auf Trinkgeld, verlassen das Lokal zügig und überlegen uns schonmal eine scharfzüngige Replik für Tripadvisor!
Zum Glück behalten wir unsere Gute Laune – Unternehmungen zu zweit sind schliesslich selten genug!